Die neue Spendenaktion zum „Neuen Bahnhof Jöhsdtadt“ startet am 25. November
Es gibt viele Namensmöglichkeiten – aber nur ein Ziel: Der Block MUSS weg!
Einige schlugen als Überschrift „Der Block muss weg!“ vor, andere nannten einen Begriff, der an die unselige Corona-Zeit angelehnt ist, für uns aber Positives ausdrückt: „Blockdown!“. Doch beide beschreiben unseren Herzenswunsch, das Ende des in den späten 1980er Jahre errichteten Wohnblocks.
In der „PK-Spezial“ Ausgabe 30 vom September 2022 haben wir den Zukunftsweg unserer Museumsbahn beschrieben. Dazu haben wir bekanntlich eine Arbeitsgruppe initiiert, die ersten richtungsweisenden Aufgaben sind angepackt worden. So haben wir 2022 eine Fahrgastbefragung durchgeführt, die Sanierung des Hammerherrenhauses in Schlössel ist weit fortgeschritten, das Bahnhofsgleis in Oberschmiedeberg liegt und mit der Sanierung des früheren Bahnbeamtenwohnhauses (Innere Bahnhofstrasse 123) wird noch in diesem Jahr begonnen.
Für 2024 steht als große Herausforderung die Sanierung der Brücke in Schlössel (km 21,675) an. Dafür muss vom 22. Mai bis 29. September 2024 unsere Museumsbahnstrecke oberhalb des Hp „Loreleifelsen“ gesperrt werden, für diese Zeit gilt ein separater Fahrplan, der in unserem Jahresflyer 2024 abgedruckt ist.
2025 wird dann aus unserer Sicht ein Jahr mit einem Highlight, auf das wir seit Anbeginn des Wiederaufbaus der Preßnitztalbahn warten: Der Plattenbau-Wohnblock (Am Bahnhof 78A-78D) aus den Spättagen des DDR-Wohnungsbauprogramms wird endlich abgerissen!
Seit zehn Jahren bereits in Vereinsbesitz, wird er dann nicht länger den Wiederaufbau der Gleise im Bahnhof Jöhstadt einschränken.
Das mag hier nüchtern klingen, ist aber sicher ein Ereignis voller Emotionalität, denn es ist dies der nächste Schritt hin zur Gestaltung des Bahnhofes in Jöhstadt nach einem Museums- und Besucherkonzept, das sich derzeit in der Entwicklung befindet. Auf uns als Vereinsmitglieder kommt hier eine enorme Aufgabe zu. Und das sowohl in Hinblick auf die Arbeitsquantität als auch in finanzieller Hinsicht. Das müssen und werden wir gemeinsam schaffen.
Aber egal wieviele Arbeitsschritte wir selber machen können, ohne die erforderlichen finanziellen Mittel wird es nicht gehen! Der Vorstand der IG Preßnitztalbahn e. V. hat sich daher für ein Spendenkonzept entschieden, das in seiner Ausgestaltung neu für den Verein ist:
Der Wohnblock soll sprichwörtlich
- Treppenhaus für Treppenhaus,
- Fenster für Fenster,
- Tür für Tür
- und selbstverständlich Platte für Platte
gegen eine entsprechende Spende abgerissen werden.
Das geht im oberen Spendensegment mit den Treppenhäusern los. Wer „Abriss-Pate“ eines der vier Treppenhäuser sein möchte, kann dies gegen eine Spende in Höhe von 25.000 Euro werden. Die dem Empfangsgebäude zugewandte Blockseite wird noch künstlerisch aufgewertet, diese Platten sollen einen Spendenbetrag in Höhe von je 5.000 € einbringen.
Jede Tür, jedes Fenster und jede andere „Platte“ kann zunächst virtuell gegen einen Spendenbetrag von 500 € abgerissen werden und damit später den praktischen Rückbau finanzieren.
Wer mindestens die genannten 5000 € spenden kann, erhält als Spendennachweis einen von Schwibbogenhersteller Jens Niederle aus Jöhstadt einen noch zu gestaltenden besonderen unikaten Schwibbogen.
Wer seine Spende zu Hause sichtbar darlegen möchte, kann seinen Spendengegenstand natürlich gerne auch tatsächlich mitnehmen … allerdings frei Bordsteinkante. Die Kosten des Transports trägt der Spender selbst. Allerdings kann das auch unterbleiben … für den Abtransport sorgt der Verein und die dadurch nicht entstandenen Transportkosten können gerne auch auf die Spende „aufgesattelt“ werden.
Der Abriss als die für uns „emotionalste Abrissaktion“ seit dem Mauerfall in Berlin ist eine große Gemeinschaftsaufgabe der Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins. Nicht zuletzt werden uns auch Arbeitseinsätze mit vielen helfenden Händen unserem großen Ziel näherbringen. Es wird eine „Abrissparty“ geben, bei der wir den Abriss selbstverständlich gebührend feiern werden.
Die Spendenaktion wird vorrangig über die Internetseite der Preßnitztalbahn vermarktet, dort kann dann jeder „sein“ Abrissteil erwerben. Aber auch hier gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst.
Der scharfe Start der Spendenaktion wird am 17. Oktober 2023 sein. Das ist ein für den Verein historischer Tag, jährt sich doch die Gründung der IG Preßnitztalbahn im Kulturbund der DDR dann zum 35. Mal!
Wer zum Abriss und zu vielen anderen Informationen rund um unseren Verein auf dem Laufenden bleiben möchte, richtet einfach eine E-Mail an „blockdown@pressnitztalbahn.de“.
Weitere Ideen zur Vermarktung des Abrisses nehmen wir unter dieser Mailadresse selbstverständlich gern entgegen. Von Reservierungswünschen vor dem Start der Aktion bitten wir jedoch Abstand zu nehmen.
Jürgen Herold
Veröffentlichungshinweis: Der Artikel wurde im „PK-Spezial“ Ausgabe 32 (September 2023) veröffentlicht.