Jöhstadt im Januar 1984
Der letzte Zug nach Wolkenstein hat den Bahnhof verlassen. Der Staat hat kurzen Prozess gemacht: Jöhstadt hat seine Preßnitztalbahn verloren. Anwohner und Eisenbahnfreunde bleiben erstarrt und voller Wehmut zurück. Nichts ist mehr so, wie es fast 92 Jahre lang war!
Und danach …
… werden nur wenig später die Gleisanlagen entfernt, der Lokschuppen bleibt sich selbst überlassen und bezeugt trotzdem alte (Eisenbahn-) Herrlichkeit. Im ehemaligen Empfangsgebäude zieht mit einer Kinderkrippe fernab der Bimmelbahn-Romantik zwar bald neues Leben ein, das frühere Bahnhofsgelände wird aber schnell zum Bauplatz für einen damals sehr modernen „DDR-Plattenbau“, den noch heute existierenden Wohnblock. Der Bau eines zweiten ist zwar geplant, entsteht aber zum Glück Dank der friedlichen Revolution 1989 in der damaligen DDR nicht mehr.
Jöhstadt im Herbst 2023
Niemand hätte gedacht, dass die alte Preßnitztalbahn zum neuen Leben erwacht und nie so schön, so vielseitig, so beliebt und so fotogen war wie heute. Die für die meisten schönste unter den Schmalspurbahnen ist sie geworden. Es sind in mühevoller Arbeit 8 Streckenkilometer und Bahnhöfe detailgetreu wieder erstanden. Dazu ein umfangreicher Fahrzeugpark an betriebsfähigen Dampf- und Dieselloks sowie unzählige mustergültig restaurierte Reisezug-, Gepäck- und Güterwagen. Fahrbetrieb an deutlich mehr als 100 Tagen im Jahr mit mehr Fahrgästen als sie die alte Preßnitztalbahn an 365 Tagen im Jahr hatte! Und das alles in ehrenamtlicher Arbeit! Das ist unsere Preßnitztalbahn heute!
Aber dennoch: Der Bahnhof Jöhstadt wartet seit 31 Jahren als betriebliches Provisorium auf seine Wiederherstellung.
In den 1990er Jahren hieß es noch mehr oder weniger hinter vorgehaltener Hand: „Irgendwann kommt auch der Block weg.
Heute ist dies unser Nahziel: „Bahnhof Jöhstadt BLOCKfrei“.
Auf die von unseren Fahrgästen meistgestellte Frage haben wir jetzt eine konkrete Antwort:
Schon 2025 soll dieser wichtige Meilenstein im Bestreben nach der Vollendung des Bahnhofs Jöhstadt endlich erreicht werden. Damit dieses Ziel auch tatsächlich realisiert werden kann, bedarf es gewaltiger – nicht zuletzt finanzieller – Anstrengungen. Gilt es doch den fast 40 Jahre alten Wohnblock zu entkernen, abzureißen und fachmännisch dem Wertstoffkreislauf zuzuführen.
Nie war ein Abriss nach dem Fall der Deutschland teilenden Mauer emotional so positiv belegt wie dieser nun bei uns.
Aber egal wieviel Arbeitsschritte wir selbst machen können und werden, ohne die erforderlichen finanziellen Mittel wird es nicht gehen.
Der Wohnblock soll sprichwörtlich
- Treppenhaus für Treppenhaus,
- Fenster für Fenster,
- Tür für Tür
- und selbstverständlich Platte für Platte
abgerissen werden. Für dieses Ziel benötigen wir Eure und Ihre finanzielle Unterstützung. Jeder Spendenbetrag ist uns herzlich willkommen.
Wir bitten also möglichst viele Menschen darum, als „Abriss-Paten“ Gönner und Unterstützer unseres großen Vorhabens zu werden.
Die Patenschaft
- für den Abriss eines der vier Treppenhäuser mit all den darin verbauten Platten erwirbt der, der den Abriss mit einer Spende in Höhe von 25.000 € unterstützen kann,
- für jede Platte auf den dem Empfangsgebäude und dem Lokschuppen zugewandten Blockseiten – beide sind immerhin über 30 Jahre lang diesen beiden besonderen Gebäuden in Jöhstadt zugewandt gewesen – bekommt der Spender, der mindestens 5.000 € für unser Vorhaben spenden kann und
- für jede der unzähligen weiteren Betonplatten, für jedes Fenster und für jede Tür kann gegen einen Spendenbetrag von 500 € erworben werden.
Alle Spenderinnen und Spender werden natürlich ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Ganz besonders bedanken werden wir uns bei denen, die uns 5.000 € und mehr gespendet haben.
Als Spendennachweis und persönliches Andenken wird es Anfang 2025 einen von der Schwibbogen-Manufaktur Niederle aus Jöhstadt eigens für den Abriss hergestellten beleuchteten Schwibbogen geben.
Nur mit dieser gemeinsamen Hilfe können wir die Sehnsucht aller Freunde der Preßnitztalbahn nach einem BLOCKfreien Bahnhof Jöhstadt im Jahr 2025 finanzieren und auch umsetzen.
Am Rande sei mit einem Augenzwinkern bemerkt: Alle Paten werden übrigens berechtigt sein, „ihren“ bzw. „seinen“ Teil des Wohnblocks auch tatsächlich mitzunehmen, aber nur mit Voranmeldung und gegen Übernahme der anfallenden Transportkosten.
Liebe Freunde und Gönner der Preßnitztalbahn,
Helfen Sie, helft Ihr uns dabei, das Trauma von 1984 weiter aufzulösen und freie Bahn für DEN Bahnhof Jöhstadt zu schaffen, von dem viele im Januar 1984 schon glaubten, für immer Abschied genommen zu haben.
„Bahnhof Jöhstadt BLOCKfrei“.
Ihre Spenden überweisen Sie bitte zugunsten der IG Preßnitztalbahn e.V. an:
Spendenkonto bei der Commerzbank Chemnitz
IBAN: DE13 8704 0000 0412 2677 00
BIC: COBADEFFXXX
Die Spendenaktion wird offiziell gestartet zur Jahreshauptversammlung der IG Preßnitztalbahn e.V. am 25. November 2023.