Antworten auf Fragen zum Projekt

Viele Eisenbahnfreunde interessieren sich für den Baufortschritt und wollen gern mehr Details über die Brücke, den Planungsprozess sowie über vielerlei technische Hintergründe wissen. Fragen, die uns erreichen und möglicherweise einen größeren Interessentenkreis betreffen, beantworten wir hier auf dieser Seite.

Zustand der alten Brücke

Ist die Brücke wirklich in einem solch schlechten Zustand, dass sie neu errichtet werden muss?
Leider ja. Die Brückenprüfer attestierten uns seit 1993, dass der Zustand der Brücke keine langfristige Erhaltung erwarten lässt. Zwar konnte mit regelmäßigen Korrosionsschutzarbeiten der Oberflächenrost eingedämmt werden. Allerdings ist die Streckgrenze der Niet- und Schweißverbindungen der alten Überbauten schon so weit beansprucht, dass mittelfristig die Durchbiegung größer wird und nicht mehr im elastischen Bereich liegt. Deshalb wurde schon 2005 eine zusätzliche Stütze unter den oberen Überbau eingezogen.

Warum wurde an der Brücke kein Gangsteg angebaut?
Die Vorbereitung für einen Gangsteg konnte man an dem Mittelpfeiler sehen, der 1955 in Folge eines Hochwasserereignisses an Stelle des früheren Widerlagers errichtet wurde. Allerdings waren beide Widerlager nicht dafür vorbereitet und ein Einbau eines Gangsteges hätte einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordert.

Ihr habt immer mal geschrieben, dass die Brücke kompliziert ist. Was ist da kompliziert?
Diese Aussagen bezogen sich wahrscheinlich auf die Tatsache, dass das Gleis auf der Brücke vom Übergangsbogen in eine Gerade übergeht, auf der Brücke liegt das Gleis auch noch in einer Überhöhung und es ist ein horizontaler Ausrundungsbogen ausgeführt. Das sind für sich genommen keine komplizierten Gleisgeometrien. In der Kombination und mit der Notwendigkeit, diese Gleislage nur über Brückenbalken, die auf einem waagerechten Überbau liegen, auszuführen, entsteht die Komplexität. Zudem liegt der Weichenanfang der Einfahrweiche vom Bahnhof Schlössel genau auf dem Widerlager. Da die Brücke keinen Gangsteg aufweist, sind auch alle Arbeiten nur vom schmalen Gleisbereich aus möglich.

Warum gibt es eigentlich zwei verschiedene Überbauten an der Brücke?
Der obere (Richtung Jöhstadt gesehen) Überbau ist aus dem Jahr 1892. An Stelle des jetzigen Pfeilers war bis zu einem Hochwasser im Jahr 1955 infolge eines Starkregenereignisses über der Kammlage des Erzgebirges das Widerlager auf Wolkensteiner Seite. Da durch die Hochwasserwelle eine Bresche in den Bahndamm hinter diesem Widerlager gespült wurde, baute man hier innerhalb von wenigen Wochen einen verfügbaren altbrauchbaren Überbau ein.

Planung der neuen Brücke

Wie wird die neue Brücke aussehen?
Die neue Brücke wird als Trogbrücke mit Schotterbett ausgeführt. Wenn die Frage auf die Farbgebung abzielt: sie wird blau angestrichen.

Konnte man nicht wieder eine Brücke mit Mittelpfeiler planen oder wenigstens den Pfeiler erhalten?
Da es um einen Ersatzneubau für die Brücke ging, waren anfänglich natürlich verschiedene Varianten untersucht worden. Jedoch zeigte sich schnell, dass der vorhandene Pfeiler für keine der möglichen Bauformen eine sinnvolle Nutzung haben würde. Aufgrund der Erfahrungen mit den Hochwasserereignissen 2002 und 2013 war schnell klar, dass der Pfeiler zur Herstellung eines größeren Durchflussquerschnittes zu beseitigen wäre. Dabei ist auch zu bedenken, dass es sich bei diesem Pfeiler nur um ein schnell errichtetes Provisorium aus dem Jahr 1955 handelte, das nun auch keinen besonderen Preis für repräsentative Baukunst erhalten könnte.

Warum sind die neuen Widerlager so gewaltig groß?
Die Widerlager der Brücke wurden nach den heute geltenden Normen und Regelwerken für derartige Brückenbauwerke ausgelegt und konstruiert. Eine ausreichende Verankerung der Brücke sorgt dafür, dass sie auch den heute anzunehmenden Belastungen widersteht. Aufgrund der großen Spannweite muss die Brücke mit einem beidseitigen Gangsteg ausgeführt werden, um eine Evakuierung der Reisenden im Falle eines Problemes des Zuges auf der Brücke zu ermöglichen. Insgesamt wird die Brücke dadurch deutlich breiter als die alte nur mit einem Betonplattensteg zwischen den Schienen ausgerüstete Brücke.

Warum hat die neue Brücke Geländer?
Aufgrund der Länge der Brücke (ca. 35 Meter) musste die Brücke mit seitlichen Gangstegen versehen werden. Diese Gangstege müssen seitlich durch Geländer als Absturzsicherung abgesichert werden. Anstelle von Geländern Vollverblechung vorzunehmen schloss sich wegen des damit verbundenen höheren Gewichts aus. Die Notwendigkeit für Gangstege ergibt sich einerseits aus der Möglichkeit, Fahrgäste auf der Brücke aus den Wagen evakuieren zu können, wenn dieser aus welchen Gründen auch immer nicht mehr weiterbewegt wird. Da die Wagen mit Scherengittern versehen sind, die nicht verriegelt werden können, muss man leider davon ausgehen, dass die Evakuierung nach beiden Seiten erfolgt (zumindest ist zu erwarten, dass Menschen nach beiden Seiten aus dem Wagen rausgehen).

Bauablauf

Ist geplant, die alten Brückenüberbauten aufzuheben und auszustellen
Nein, das ist nicht geplant. Die Brückenüberbauten werden durch den Bauauftragnehmer ausgebaut und durch diesen zerlegt und als Schrott der Wiederverwertung zugeführt. Wir haben keinen Platz für die Ausstellung der alten Träger, so interessant diese aus bautechnischen Gründen vielleicht sein mögen.

Wie wird die neue Brücke eingebaut
Ursprünglich war im Planungsprozess ein Einbau im Verschubverfahren entlang des Gleises 1 im Bahnhof Schlössel geplant. Erst durch die Verfügbarkeit des Geländes der ehemaligen Fabrik direkt neben der Brücke im Frühjahr 2024 war es möglich geworden, den Einbau der neuen Brücke mit Kränen vorzunehmen.

Wie kommt die Brücke nach Jöhstadt oder wird sie vor Ort zusammengeschweißt?
Die Brücke wird bei einem Stahlbauunternehmen im Werk der Firma Künz in Słupca (Polen) weitestgehend fertig zusammengeschweißt. Um die Brücke aufgrund der großen Spannweite transportabel zu halten, wird die Brücke in drei einzelnen Teilen an die Baustelle angeliefert. Vor Ort werden dann nur diese drei Teile zusammengeschweißt. Nach dem Schweißen erfolgt noch die Schweißnahtprüfung und danach die Farbbehandlung der Schweißung.

Wann wird die Brücke eingebaut?
Der Überbau soll laut Bauablaufplan unseres Auftragnehmers Sächsische Bau GmbH in der ersten September-Woche 2024 eingebaut werden. Mit zwei großen Autodrehkränen wird die Brücke dann im Tandemhub auf die Widerlager aufgesetzt. Zunächst werden dann noch die Auflagerungen der Brücke maßgenau positioniert, bevor auf der Brücke der Gleisbau beginnen kann.

Mit Vorspann wurden zu Pfingsten 2024 noch einmal Züge über das betagte Bauwerk gefahren.
Mit Vorspann wurden zu Pfingsten 2024 noch einmal Züge über das betagte Bauwerk gefahren. | 19.05.2024 | Foto: Jörg Müller

Interessieren Dich auch bestimmte Aspekte zu diesem Brücken-Projekt, dann übergib uns gern Deine Frage.

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Edmondsonsche Fahrkarten der Preßnitztalbahn | 14.04.2019 | Foto: Armin-Peter Heinze

Fahrpreise

Einfache Fahrt

Kinder: 6 €
Erwachsene: 10 €

Hin- und Rückfahrt

Kinder: 7 €
Erwachsene: 15 €

Familienkarte (2 Erwachsene mit bis zu 5 Kindern (6 bis 14 Jahre))

Einfache Fahrt: 26 €
Hin- und Rückfahrt: 32 €

Tageskarte

Kinder: 15 €
Erwachsene: 32 € | weiter

Partner und Unterstützer der Preßnitztalbahn

Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH, DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen und die Lichtenauer Mineralquellen unterstützen die Preßnitztalbahn. | weiter

Jahres- und Veranstaltungsflyer Preßnitztalbahn 2025
Jahres- und Veranstaltungsflyer Preßnitztalbahn 2025 | Foto: Sammlung IG Preßnitztalbahn e.V.