Im kommenden Jahr stehen eine Vielzahl Jubiläen im Kalender der Preßnitztalbahn, die der Verein mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begehen möchte. „125 Jahre Preßnitztalbahn“ und „25 Jahre Museumsbahn“ bilden quasi den Rahmen, jeder Monat wird unter ein bestimmtes Motto gestellt.
Der Januar steht unter dem Motto „Ende und Neuanfang der Preßnitztalbahn“.
Die Deutsche Reichsbahn stellte den Eisenbahnbetrieb auf dem Streckenabschnitt Niederschmiedeberg Jöhstadt am 13. Januar vor 33 Jahren ein. Am 14. Januar gegen 2.30 Uhr fuhr damals der allerletzte Zug in Richtung Wolkenstein.
Am Nachmittag des 13. Januar werden wir Pressevertreter einladen, die wir über unsere Bahn und das geplante Festjahresprogramm informieren möchten. Am Abend sind herzlich alle Eisenbahnfreunde eingeladen, die noch Erinnerungen an die alte Preßnitztalbahn wach halten, Dokuente aus der Zeit der Betriebseinstellung der Bahn besitzen oder auch Interesse an der Geschichte der Schmalspurbahn haben. Gerne können Fotos gezeigt, Filme abgespielt, Zeitungsartikel vorgelesen werden. Gemäß dem 1984 gültigen Fahrplan soll ein Dampfzug mit einer Meyer-Lok gegen 2.29 Uhr die wiederbefahrbare Strecke in Richtung Wolkenstein fahren. Vielleicht gelingt dabei noch ein Hinweis auf ein weiteres Jubiläum. Die derzeit noch im Dampflokwerk Meiningen befindliche Dampflok 99 1568-7 gelangte als erste Lok des Vereines im Januar 1992 zurück nach Jöhstadt, 25 Jahre später könnte die frisch hauptuntersucht wieder zurück kehren.
Der Februar steht unter dem Motto „Winter wie damals“. Zu unseren Winterfahrten sind Wintersportler mit historischen Skier und Schlitten sowie der dazu zeitlich passenden Kleidung besonders erwünscht. Am 18. Februar stehen Dia - und Filmvorträge zur Preßnitztalbahn aus alten Zeiten auf dem Programm. Der Vorstand hat bekannte Eisenbahnfotografen und filmer angesprochen, um Bilddokumente von der „alten“ Preßnitztalbahn zu präsentieren.
Im März begehen wir das Jubiläum 90 Jahre Dampflok VI K 99 715 und haben dafür den Schwerpunkt auf „Die VI K bei der Preßnitztalbahn“ gelegt. Trotz ihres Alters wird sie deswegen am 18. und 19. März unter Beweis stellen, dass sie die Züge immer noch als Kraftpaket von Steinbach nach Jöhstadt ziehen kann.
Das Osterfest liegt nächstes Jahr im April, das zusätzlich unter dem Motto „Entfernungen überwinden“ beworben wird. Entfernungen kann man per Pedes, mit einem Fahrzeug, einer Postsendung oder per Telefon überwinden. Sicherlich gibt es auch noch mehr Varianten, aber unser Hauptaugenmerk liegt auf diesen vier Varianten. Unser Streckentelefon ist aufgrund des Mehrzugbetriebes ein wichtiges Kommunikationsmittel. An diesem Wochenende werden zwei Zuggarnituren auf der Strecke unterwegs sein, so dass stündlich von beiden Endpunkten Zugabfahrten angeboten werden können. Ein Zugleiter regelt die Zugkreuzungen in Schmalzgrube sowie den Zugverkehr auf der Strecke. Für unsere jüngsten Fahrgäste haben wir einen Überraschungsgast namens „Hase“ auf Für unsere jüngsten Fahrgäste haben wir einen Überraschungsgast namens „Hase“ auf unserer Bahn unterwegs. Per Telefon und per Eisenbahn sind schon zwei Möglichkeiten an das entfernte Ziel zu gelangen.
Der Bahnpost wird eine kleine Ausstellung gewidmet, die voraussichtlich am Bahnhof Steinbach aufgebaut wird. Weiterhin planen wir den originalen Jöhstädter Postwagen Nr. 1700 als Gastfahrzeug zur Museumsbahn zu holen. Die Vereinsfreunde aus Rittersgrün haben uns dazu schon Ihre Zustimmung erteilt. Am Karfreitag soll auch eine Bahnpostbeförderung in Jöhstadt stattfinden. Die Anfertigung von Sonderpostkarten und -stempel sind bereits in Arbeit.
Einen besonderen „Osterspaziergang“ können Eisenbahninteressierte am Sonntag, den 16. April, wahrnehmen. Vormittags beginnt am Bahnhof Jöhstadt eine geführte Wanderung entlang der 1912 geplanten Bahnstrecke nach Weipert. Nach Ankunft am Bahnhof des heutigen Vejprty gibt es eine Rückreisemöglichkeit per DB Erzgebirgsbahn bis Wolkenstein, von dort mit dem historischen Bus nach Steinbach und weiter mit dem Dampfzug nach Jöhstadt. Ein toller Tagesausflug für alle Eisenbahnfans.
Im Mai feiern wir „15 Jahre Wiederinbetriebnahme 99 4511-4“. Aus diesem Grund soll die Lok häufig im Zugbetrieb zum Einsatz gelangen.
Am 18. Mai 2002 nahm Mario Wolf die Vorspannlei s tung der fri sch in Betrieb genommenen 99 4511 vor 99 568 auf Höhe der heutigen Fahrzeughalle auf.
Der Juni ist natürlich schlechthin der Festmonat des Jahres für „125 Jahre Preßnitztalbahn“.
Zu Pfingsten vor 25 Jahren fuhr die IV K 99 1568-7 auf den ersten Metern Gleis der Museumsbahn und am1. Juni 1892, fuhr der erste planmäßige Zug von Wolkenstein in die Bergstadt Jöhstadt. Am 1. Juni werden wir eine Vielzahl Ehrengäste und Förderer unserer Museumsbahn und unseres Vereines einladen und diesen unsere unsere Bahn und die Mühen sowie die Erfolge beim Wiederaufbau und Betrieb vorstellen.
Schon zwei Tage später, zum Pfingstwochenende ist natürlich jeder und die Öffentlichkeit eingeladen, beide Jubiläen mit uns intensiv zu feiern. Auf der Museumsbahn werden alle Betriebsloks unter Dampf stehen und abwechselnd die Züge durch das Tal ziehen. Gastfahrzeuge werden mit I K Nr. 54 und den dazugehörigen zweiachsigen Wagen, in Anlehnung an das Jahr 1892 zu erleben sein. In der Ausstellungs- und Fahrzeughalle wird eine Modellbahnschau zu sehen sein.
Das Bahnhofsfest in Jöhstadt wird ergänzt durch ein Festzelt, Imbiss- und Souvenirverkauf. Auch weitere Partner unseres Vereines sollen dabei nicht zu kurz kommen und sich an den Bahnhöfen präsentieren können.
Der historische Bus der Ausflugslinie Preßnitztal, der von unserem Verein eigenwirtschaftlich bestellt wird, hält nicht nur am Bahnhof Wolkenstein als Anschluss zur DB Erzgebirgsbahn, sondern auch in Großrückerswalde zu einem kleinen Fest am ehemaligen Bahnhof, in Niederschmiedeberg mit einer Sonderausstellung zur Bahn im Preßnitztalmuseum, sowie an der Neubert Mühle in Mittelschmiedeberg, die an den Pfingstfeiertagen geöffnet ist . Für Nachtschwärmer und Eisenbahnfreunde sind die Abend und Nachtfahrten ein weiterer Höhepunkt.
Im Juli wollen wir speziell an die Diesellokeinsätze auf der Preßnitztalbahn mit „60 Jahre 199 007“, welche vom VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ in Babelsberg unter der Fabriknummer 250 029 1957 an den Betrieb VEB Feinspinnerei Venusberg ausgeliefert und in Betriebg enommen wurde , erinnern. Ab 1972 war die Lok unter der Bezeichnung in Regie der Deutschen Reichsbahn überwiegend in Wilischthal im Einsatz.
Im Herbst 1992 startete an IV K 99 542 im Reichsbahnausbesserungswerk Görlitz die erste durch die IG Preßnitztalbahn e.V. veranlasste Hauptunter-suchung an einer Dampflok, viele weitere sollten in Görlitz und Meiningen folgen. Im September blicken wir speziell darauf.
Weiterhin wollen wir das Thema Gleisbau etwas der Öffentlichkeit näher bringen. Die Arbeiten am Gleis geschehen meist recht im Verborgenen. Mit einer Ausstellung von Gleisbauwerkzeugen und -gerätschaften sowie Vorführungen auf einem Bahnhof möchten wir der anstrengenden Tätigkeit eine „Bühne“ speziell am 8. und 9. Juli bieten. Vielleicht können wir somit auch Gäste animieren, an unseren Arbeitseinsätzen mitzuwirken. Der Vorstand hat mit den Kollegen der Zittauer Schmalspurbahn verhandelt, um den VT 137 322 als Gastfahrzeug Ende August auf der Museumbahn im Zugdienst fahren zu lassen. Damit soll stellvertretend an die bereits zahlreichen Einsätze von „Gastfahrzeugen bei der Preßnitztalbahn“ erinnert werden.
Im September ist der Tag des offenen Denkmales, an dem wir unsere Werkstatt für die Öffentlichkeit öffnen. Weiterhin möchten wir mit einer kleinen Ausstellung an die Lokinstandhaltung im RAW Görlitz-Schlauroth erinnern, somit ist das monatliche Schwerpunktthema die „Dampflokinstandhaltung und Güterzüge“.
Vor 125 Jahren begann die Auslieferung der ersten Lokomotiven aus der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz, welche später durch die K. Sächs. Sts. E.B. unter der sächsischen Gattungsbezeichnung „IV K“ eingereiht wurden. Diese Lokbauart war bis zur Einstellung des Betriebes auf der Preßnitztalbahn präsent. Ein Grund mehr, im Oktober die Maschinen dieser BauartzumEinsatz zu bringen und das Thema „125 Jahre Sächsische IV K“ zu wählen.
Im November erinnern wir uns gemeinsam mit mehreren Fotografen und Filmern den vergangenen drei Jahrzehnten, welche ihre Dokumente unter dem Motto „Vom Abriss bis zur Gegenwart“ aus ihrem Archiv holen und zeigen. Dabei soll an den Wegdes Vereines von der Einstellung der Bahn, über den Erhalt der übrigen Sachzeugen, den Wiederaufbau und Betrieb der Museumsbahn bis heute erinnert werden.
Den Jahresreigen beschließt der Dezember mit dem alljährlichen Thema „Mit der Bahn durchs Weihnachtsland“, mit dem wir einen Bogen zu unserem ohnehin thematisch orientierten Veranstaltungsplan im regulären Museumsbahnbetrieb schließen wollen. Dieses anspruchsvolle Festprogramm gilt es nun intensiv zu bewerben und auch personell abzusichern.
Bitte helft alle mit, diese Themen einer großen Öffentlichkeit vorzustellen. Als Hilfsmittel stehen dazu die Jahresflyer für das Jubiläumsjahr 2017 zur Verfügung.
Der Vorstand bittet jedes Vereinsmitglied zu prüfen, wo eine Flyerauslage im Wohn- und Lebensumfeld eines jeden möglich ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle senden gern per Post- oder Paketdienst Exemplare dieser Flyer zu. Auch Aktionsflyer und Plakate können als Druckerzeugnis oder auch als PDF-Datei zur Verfügung gestellt werden.
Hinweis: Insgesamt stehen 91 Aktionstage im Jubiläumsjahr fest. Um alle diese Termine auch personell absichern zu können, bitten wir hiermit alle Vereinsfreunde aus dem Eisenbahnbetrieb, alle Grillmeister, Bewirtungs- und Servicepersonale schon jetzt eine mögliche Dienstübernahme im Jahr 2017 zu prüfen und im eigenen Kalender zu reservieren.
Gerald Seifert
redaktionell bearbeitet Jörg Müller