Dieser Artikel erschien im „PK-Spezial Nr. 33“
Bis Anfang 2024 wurden die Ausführungsplanungsunterlagen für die Brücke erfolgreich geprüft, so dass in der ersten März-Woche beim Stahlbau-Unterauftragnehmer, der Firma Kuenz Polska sp. z.o.o. aus Slupca (zwischen Poznan und Warschau gelegen) mit Auflegen der ersten Bauteile für unseren Brückenüberbau begonnen werden konnte. Im Februar fanden Ortstermine mit dem Sächsischen Staatsforst sowie der Stadt Jöhstadt zur Abstimmung der notwendigen Baumfällarbeiten im Baustellenbereich statt.
Durch die - nach langwieriger Verhandlung mit der vielköpfigen Erbengemeinschaft des nach der Wende restituierten Alteigentümers der früheren Fabrikanlage in Schlössel - abgeschlossene Kaufvereinbarung für das Brachland mit Ruinenbestandteilen konnte dieses Gelände nun in die Überlegungen für einen effizienten Bauablauf einbezogen werden.
Nach einem Ortstermin Anfang März teilte der Bauleiter der Sächsischen Bau GmbH mit, dass man die Ablaufplanungen noch einmal überarbeiten werde, um möglicherweise mittels Kraneinhub eine Vereinfachung der Einbautechnologie zu erzielen. Dadurch kann voraussichtlich der ursprünglich notwendige Rückbau der Gleise 1 und 2 im Bahnhof Schlössel und die Nutzung der Ladestraße als Bauvorbereitungsfläche entfallen. Auch wenn zum Redaktionsschluss dieses Heftes noch nicht alle Details final geklärt sind, kann jedoch schon davon ausgegangen werden, dass die Beeinträchtigungen im Bahnhof deutlich geringer ausfallen und somit ein Teil des Gleises 1 im Bahnhof für Pendelfahrten zwischen Jöhstadt und Schlössel im Bauzeitraum weiterhin zur Verfügung steht.
Auf der Fläche der Industriebrache - die im Februar von zwischenzeitlichem Bewuchs befreit worden war, können nun die Bauvorbereitung und die Materiallagerung erfolgen. Zudem ist eine Zufahrt zwischen dieser Fläche und der Brücke auf Höhe der Sohle des Schwarzwassers geplant, womit die Eingriffe in die Landschaft und die Komplexität verringert werden können. Sowohl die Untere Wasserbehörde als auch die Landesdirektion Sachsen als Planfeststellungsbehörde haben zur Änderung des Bauverfahrens bereits ihre Zustimmung avisiert.
Der Verein erwartet neben der geringeren Beeinträchtigung im Bahnhof Schlössel, dass sich ergebende Aufwandssteigerungen durch gleichzeitige Effizienzgewinne für die Baufirma die Waage halten und das Baubudget damit eingehalten werden kann.
Auf der Projektseite auf www.pressnitztalbahn.de wird über den aktuellen Werdegang auf der Baustelle berichtet.
Jörg Müller