Vor etwa zwei Jahren wurde die Initiative gestartet, für die Lokomotive I K Nr. 54 einen passenden Wagenzug als Zuggarnitur verfügbar zu haben. Dieses Thema wurde in den vergangenen Monaten als Gemeinschaftsprojekt sächsischer Eisenbahnvereine und Bahnunternehmen in die Realität umgesetzt. Aktuell existieren sieben Wagen unterschiedlicher Bauart. Das heißt, die Wagenkästen dienten bisher meist als Schuppen, Gartenlaube oder als Stallung für Haustiere. Nach einer Bergung mittels Autokran und Überführung per Lkw wurde die noch vorhandene Substanz gesichert und die notwendigen Arbeiten zum Wiederaufbau geplant und die nötigen Finanzen dazu beschafft. Dies passierte in Eigenregie der Eigentümer, teilweise mit Unterstützung und unter Anleitung durch die Eisenbahnunternehmen, die im Anschluss als Betreiber der Fahrzeuge für die betrieblichen und technischen Belange verantwortlich zeichnen.
Im Falle des in Jöhstadt beheimateten zweiachsigen Ow 97-25-19 war diese Verfahrensweise einfach, der Wagen war bereits als Eisenbahnfahrzeug zugelassen. Über Jahre hinweg diente er in Jöhstadt zur Lagerung der beim Dampflokbetrieb entstehenden Schlacke. Durch Feuchtigkeit hervorgerufene chemische Reaktionen griffen die Substanz des Fahrzeuges stark an. Aus diesem Grund entschied sich der Vereinsvorstand diesen Lagerort aufzugeben und das Fahrzeug einer grundhaften Instandsetzung zu zuführen. Während der Vorplanung der Hauptuntersuchung wurde an den Verein die Information herangetragen, dass es auch offene Güterwagen umgebaut zu Behelfspersonenwagen gegeben hat. Der Vorstand entschied sich daraufhin, das Projekt „IK-Zug“ mit der Bereitstellung des Fahrzeuges zu unterstützen.
Im Herbst 2015 wurden dazu die Arbeiten in der Jöhstädter Werkstatt aufgenommen. Der Wagen wurde demontiert, die Stahlteile gestrahlt und farblich erneuert. Eine große Herausforderung war der Anbau einer Saugluf tbremse. Nach Fertigstellung des Fahrgestelles wurde das Chassis im Mai 2016 nach Zittau überführt, wo durch Mithilfe der SOEG sowie des Interessenverbandes Zittauer Schmalspurbahnen e.V. der Holzaufbau und die Beschriftung, der Aufbau der Dachplane sowie der Einbau der Sitzbänke vollzogen wurde. Anfang August fanden dann gemeinsam mit den anderen Wagen auf den Zittauer Schmalspurbahnen umfangreiche Probefahrten statt, die bis auf kleinere Mängel, welche sofort abgestellt werden konnten, mit Erfolg verliefen. Dank einer sehr kurzfristigen Terminzusage des Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht des Freistaates Sachsen, Dr. Henkel, war es möglich, die Wagen des I K-Zuges noch bis zur Veranstaltung „Historik Mobil“ in Betrieb zu nehmen.
Der Wagen 4333k absolvierte im Zugverband hinter der Lok I K Nr. 54 vom 5. bis 7. August auf dem Zittauer Schmalspurnetz sowie vom 9. bis 11. September zwischen Oschatz und Glossen seine ersten Kilometer.
Gerald Seifert