Militärtransporte mit den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen
Zum zweiten Mal stellten der „Militärhistorische Darstellungsverein Sachsen e. V.“ zusammen mit der „IG Preßnitztalbahn e. V.“ ein Bundesmanöver der Kontingente des Deutschen Bundes von 1863 nach. Bestandteil von diesem Manöver waren auch Militärtransporte mit den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, sprich der Preßnitztalbahn.
Ausgangspunkt des Spektakels war wie schon 2017 der Bahnhof Steinbach, bei dem sich von Donnerstag bis Sonntag das Biwak der Beteiligten befand. Über 100 Darsteller aus Mitteldeutschland, Berlin, Brandenburg und Tschechien brachten sich in Uniform oder mit der damaligen zivilen Mode ein.
Stück für Stück wurde das Gelände von Steinbach in Richtung Jöhstadt, zu Fuß oder per Bahn, eingenommen. Das erste größere Scharmützel ergab sich bei Schmalzgrube, denn dort hatten Preußen zusammen mit versprengten österreichischen Fußtruppen eine Schienensperre errichtet, der den Eisenbahnzug zum Halten und vorerst zum Rückzug zwang. Doch die Königlich Sächsischen Jäger konnten die Gleissperre entfernen und den Bahnhof Schmalzgrube, wie auch später den Bahnhof Jöhstadt, zurück erobern.
Trotz des wechselhaften und nasskalten Wetters konnten zahlreiche Besucher und Schaulustige dann kurz nach dem Bahnhof Schmalzgrube das Betriebsmittelfassen der Lokomotive unter Feldbedingungen verfolgen. Dies erfolgte per manueller Eimerkette mittels Wasser aus der Preßnitz und Kohle aus vorbereiteten Spankörben.
Fazit: Ein außergewöhnlicher und pulverdampfreicher Tag im oberen Preßnitz- und Schwarzwassertal. Zwar stellt das Bundesmanöver von 1863 und die Preßnitztalbahn mit deren Eröffnung im Jahr 1892, keine direkte Authentizität dar, so ist doch ein Kapitel der sächsischen Geschichte bildhaft nachvollzogen worden. Desweiteren wurde bewusst gemacht, dass das Militär, unabhängig welchen Jahrhunderts, sich schon immer den Fortschritt zu Nutze machte. In diesem Fall der Transport von Truppen und Material per Eisenbahn.